»I wanted to sing – I got what I wanted.« – Jaqee

Jaqee bewegt sich. Durch die Stile, durch die Welt; sie bewegt in und mit ihrer Musik. Was zunächst ruhelos anmutet, ist in Wirklichkeit das genaue Gegenteil: Die Gelassenheit, mit der Jaqee über Jaqee spricht, zeigt, dass die Künstlerin in dieser fließenden Bewegung zu sich selbst gefunden hat. »Ich liebe Bewegung. Wenn du dich bewegst, begegnest du Menschen, erlebst, wie sie handeln und miteinander umgehen. Du kannst aus jeder Situation etwas Gutes mitnehmen – und dir deine kleine Welt daraus bauen.« Jaqee kam in Kampala, der Hauptstadt Ugandas, zur Welt. Das dortige Lebensgefühl wurde ein Tragpfeiler ihrer Musik. »Die Menschen lachen viel, strahlen eine Menge positive Energie aus und glauben fest daran, dass alles gut wird.« Schon als 13-Jährige verschlägt es ihre Familie auf der Flucht ins schwedische Göteborg, wo sie daraufhin lange Zeit lebt und musiziert. Mittlerweile ist Berlin ihr Lebensmittelpunkt.

Wenn Jaqee innehält, dann nur aus einem Grund. »Habe ich schlechte Laune, lasse ich alles stehen und liegen und halte mich von Leuten fern. Ich bin da vorsichtig und achte darauf, keine negative Energie zu verbreiten«, sagt sie. Um dann umgehend zu ergänzen: »Aber auch aus mieser Stimmung kann am Ende Gutes erwachsen – vor allem, wenn du als Künstler tätig bist.« »Fly High« heißt Jaqees neues Album. Eine Platte, mit der man immer in guter Gesellschaft ist. Rund um die Uhr entstanden, rund um die Uhr hörbar. Inspiration lieferte die eigene Lebensgeschichte – einschließlich ihrer beiden Kinder. Der kraftvolle Titel kommt nicht von ungefähr: »Mein Ziel war es, die dunklen Seiten meines Lebenswegs aufzuhellen. Wir alle sollten zusehen, dass wir etwas finden, was uns mit uns selbst ins Reine bringt.« Jaqee ist viel gelaufen, hat lange in Cafés gesessen, noch länger frühmorgens vor dem Fenster. Hat nach Worten gesucht, nach den richtigen Einsatzzeiten, nach präzisen, aber zugänglichen Worten. Mit »Zola’s Dance« ist auch ein kindlich-verspielter Song Teil des Albums. Jaqee hat ihn ihrer Tochter gewidmet.

Die wichtigste Lektion jedoch, die die Künstlerin mit der Arbeit an »Fly High« verbindet, ist nicht musikalischer Natur. »Ich bin besser darin geworden, nein zu sagen – und damit auch darin, zu bestimmen, wie sich die Musik am Ende anhören soll. Ich habe mehr Dinge angesprochen und mehr Einfluss auf die Produktion genommen denn je. Davor war ich oft zu unsicher, um das letzte Wort zu haben.« Aus den Erläuterungen Jaqees zu »Fly High« bleibt besonders ein Satz in Erinnerung. »My voice has taken me to bigger places, and that’s out of my control«. »Out of control« – auch das klingt bedenklich, ist aber doch wieder lediglich eines: eine einzige, fließende, natürliche Bewegung. Dieses Mal im Höhenflug.

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